„36 Stunden in Bachmut“: Überraschende Wahrheiten im „Wall Street Journal“

„36 Stunden in Bachmut“: Überraschende Wahrheiten im „Wall Street Journal“

von Rainer Rupp

Unter dem Titel „36 Stunden in Bachmut: Der verzweifelte Kampf einer Einheit, den Russen Stand zu halten“ erschien dieser Tage im Wall Street Journal (WSJ) ein erstaunlich ehrlicher Artikel darüber, wie die ukrainische Militärführung auf Selenskijs Geheiß hin junge Menschen sinnlos verheizt hat. Die auf der Straße oder in den Supermärkten ihrer Heimatdörfer und -städte von militärischen Greif-Kommandos aufgegriffenen und mit Gewalt entführten Jugendlichen und jungen Männer wurden schon nach wenigen Wochen Ausbildung als Kanonenfutter in den Fleischwolf von Bachmut geworfen, in dem die Überlebenschance bis zu ihrer Ablösung bei weniger als 50 Prozent lag.

Diese Fakten über den kriminellen Einsatz der zwangsrekrutierten jungen Ukrainer sind international bekannt, werden jedoch weder im kollektiven Westen und schon gar nicht in Deutschland zur Kenntnis genommen – dank einer Selbstzensur der „Qualitätsmedien“. Im Gegensatz dazu sticht der WSJ-Artikel aus der Masse hervor. Das Titelfoto zu dem Artikel zeigt ganz im Vordergrund einen Mann, der ein Grab aushebt. Der Rest des Bildes ist ausgefüllt von einem Meer aus flatternden blau-gelben Fahnen, so weit das Auge reicht. Jede der ukrainischen Fahnen markiert ein Soldatengrab, oft mit bunten Blumen geschmückt. Das ergibt ein auf schreckliche Weise schönes Bild. Der Text unter dem Bild vermittelt einen Eindruck der Tragödie:

„Hunderte ukrainische Soldaten aus der Stadt Charkow im Nord-Osten der Ukraine sind hier am Stadtrand seit Beginn der russischen Invasion im letzten Jahr begraben worden.“

Im Artikel selbst kann man lesen, dass die ukrainische Führung die neu mobilisierten Soldaten in den Brennpunkt Bachmut schickte, wo die jungen Männer „massenhaft starben – um gut ausgebildete (ukrainische Soldaten) für die Offensive gegen Russland aufzuheben“. Wörtlich heißt es im WSJ:

„Um die vom Westen ausgebildeten und ausgerüsteten Brigaden für eine weithin erwartete Offensive zu erhalten, und da viele der ukrainischen Berufssoldaten bereits tot waren, schickte Kiew mobilisierte Soldaten und Territorialverteidigungseinheiten mit teils lückenhafter Ausbildung und Ausrüstung in die Schlacht. Letztendlich wird der Erfolg oder Misserfolg dieser ukrainischen Strategie in Bachmut von den Ergebnissen der größeren Offensive abhängen.“

Anschließend zitiert die Zeitung den pensionierten US-Generalleutnant Ben Hodges, einen ehemaligen Kommandeur der US-Armee in Europa, mit folgenden Worten:

„Wenn sie [die Ukrainer] vermeiden können, ihre entscheidende Kampftruppe von so etwas wie Bachmut fernzuhalten, was sich sonst negativ auf die gesamte Gegenoffensive auswirken würde, dann wäre dies ratsam. Natürlich zahlt man dann immer noch einen hohen Preis.“

Wie dieser „Preis“ aussieht, verdeutlicht der Artikel am Beispiel einer Gruppe „frisch mobilisierter Soldaten“ der 93. mechanisierten Brigade, die aus Arbeitslosen der Region Charkow rekrutiert wurden. Nach ihrer Mobilisierung wurden sie mit sowjetischen Waffen ausgerüstet und zuerst nach Konstantinowka, später dann nach Bachmut geschickt. Es ist die Geschichte einer Gruppe von 16 wehrpflichtigen Arbeitslosen, die den Befehl erhalten hatten, die Stadt Bachmut ohne jede militärische Ausbildung zu verteidigen:

„Soldat Alexei Malkowski, ein arbeitsloser Vater von drei Kindern, feuerte im Februar an der Front bei der Schlacht um Bachmut zum ersten Mal in seinem Leben eine schultergestützte Raketengranate (RPG) ab. Russische Truppen griffen einen der Wohnblöcke an, die seine Gruppe von 16 Wehrpflichtigen verteidigen sollte, von denen viele erst einige Tage zuvor eingezogen worden waren und die keinerlei Ausbildung erhalten hatten.“

Das WSJ schildert weiter:

Makowski verfehlte das Ziel. Die Russen feuerten ihre eigenen RPGs ab und die Granate schlugen neben ihm in der Wand ein, sodass er eine Gehirnerschütterung erlitt. Er rannte aus dem Gebäude und versteckte sich mit sausenden Ohren in einem Gemüsebeet. Als er nach Sonnenuntergang in das Gebäude zurückkehrte, fand er die Leichen zweier seiner Kameraden im Zimmer, die den Kampf um das Gebäude nicht überlebt hatten. In den 36 Stunden, die er im brutalen Häuserkampf in der ostukrainischen Stadt verbrachte, wurden 11 der 16 Männer aus Makowskis Gruppe von Wehrpflichtigen entweder getötet oder gefangen genommen, wie überlebende Soldaten und Angehörige der Vermissten berichten.“

Ein weiteres Mitglied der Gruppe, Sergei Pugasiy, der bei diesen Kämpfen von den Russen gefangen genommen worden war, erzählte später, die Wagner-Kämpfer hätten ihn nicht erschossen, weil sie verstanden hätten, dass er ein erst kürzlich mobilisierter Rekrut war.

Mit dem Artikel bestätigt das WSJ, eines der führenden US-Finanzmedien, das, was in alternativen Medien, auch in Deutschland, seit Wochen und Monaten berichtet wurde, wovon die Masse der Bevölkerung jedoch bislang nichts erfahren hat.

Es war vor allem die russische Artillerie, die Bachmut den Namen „Fleischwolf“ gegeben hat. Sie ist der ukrainischen Artillerie trotz umfangreicher westlicher Militärhilfen qualitativ und quantitativ haushoch überlegen. Zum „Fleischwolf“ wurde Bachmut aber hauptsächlich wegen des berüchtigten Selenskij-Befehls, die Stadt um jeden Preis zu halten. Immer wieder wurden neue Brigaden unausgebildeter ukrainischer Soldaten in das überlegene Feuer der russischen Artillerie geschickt, die sich im Laufe der Monate auf die Koordinaten jedes einzelnen Straßenzugs und jedes Winkels der Stadt eingeschossen hatte. Ganze ukrainische Brigaden wurden dadurch aufgerieben und immer wieder mit neuen Einheiten von zuvor zwangsrekrutierten jungen Männern aufgefüllt.

In einem kürzlich erschienenen Bericht haben Experten der ältesten Denkfabrik des britischen Militärs (RUSI) die ukrainischen Verluste auf 300.000 bis 500.000 getötete und nicht „wiederverwendbare“, schwer verwundete Soldaten geschätzt. Hunderte von ukrainischen Soldaten und Söldnern gehen laut RUSI Tag für Tag verloren.

Wann werden die Verantwortlichen für diesen US/EU/NATO-Stellvertreterkrieg in der Ukraine und auch hierzulande zur Rechenschaft gezogen? Weshalb wollen die Polit-Eliten in Berlin endlos Krieg in der Ukraine führen? Etwa weil sie den Tag der Abrechnung wegen ihrer Lügen und kriminellen Politik so lange wie möglich hinausschieben wollen? Bringen sie uns deshalb einer direkten Konfrontation mit Russland und damit dem Abgrund immer näher?